Moin!
Folgende Überlegung habe ich derzeit: Im Sommer den Michelin Pilot Sport ab Werk fahren und statt einem echten Winterreifen einen Ganzjahresreifen! (Auch wenn das „Wort „Ganzjahresreifen“ bei uns Spaßfahrern die Nackenhaare hochstehen lässt…)
In den letzten Jahren hatte ich hier in Hamburg immer mehr die Situation, daß ich kaum bei echten Winterbedingungen gefahren bin. Fahren in richtigem Schnee habe ich schon seit zwei Jahren nicht mehr erlebt. Dazu kommen persönlich auch meine neuen „Büro“-Arbeitszeiten bei denen ich nicht mehr um 5:00h als erster oder 23:30h auf ungeräumten Straßen unterwegs bin.
Hinzu kommt das Problem, daß mir kein echter Winterreifen bekannt ist der eine Stärke in der Fahrdynamik hat. Die ST-Fahrer mit 18-Zöllern können ja als einzigen Winterreichen überhaupt nur den Pirelli SottoZero in ihrem Format 205/40R18 kaufen! Da sieht’s in 205/45R17 immerhin mit der Auswahl deutlich besser aus. Meine Wahl wäre jetzt wohl der Conti TS850.
In den meisten Fällen habe ich hier in Hamburg zwischen November und April Temperaturen zwischen ca. -5°C und 12°C erlebt. Dabei Nässe oder Trockenheit. Ich glaube, daß unter diese Bedingungen ein guter Ganzjahresreifen in den Kriterien, Sicherheit, Fahrspaß und Performance einem echten Winterreifen überlegen sein müsste. Das sollte eher das optimale Arbeitsfenster eines guten Ganzjahresreifens sein als eines echten Winterreifens.
Zusätzlich würde ich vielleicht die Ganzjahresreifen länger drauflassen als echte Winterreifen. Also vielleicht Oktober bis Mai. Die Sommer Michelin Pilot Sport sind ja bei niedrigen Temperaturen nicht so in ihrem Element. Auf Sommerreifen habe ich bisher gewechselt wenn es nicht mehr unter 4°C – 6°C geht und auf Winterreifen wenn es unter diese 4°C – 6° geht. Die Schwelle würde ich dann bei 8°C – 10°C sehen.
Besonders passend scheint mir der Michelin CrossClimate+ zu sein. Sowohl die auto motor sport (20/2018) als auch die AutoBILD (26.11.2017) haben den Michelin CrossClimate+ mit dem besten Handling aller Ganzjahresreifen bewertet. Auch schon der Vorgänger in 2016. Das ist für mich ausschlaggebend. (Im angehängten ams-Vergleich wurden 225er Ganzjahresreifen mit den Testsiegern der Winter- und Sommerreifen in 205er Breite verglichen.)
Mir sind neben dem Handling eigentlich nur die Bremswege wichtig – besonders bei Nässe, weil hier nach meiner Erfahrung das größte Risiko eines Unfalls besteht.
Bei harten Winterbedingungen wäre ich dann natürlich nicht mehr so gut gerüstet. Wenn in Hamburg aber doch mal Schnee liegt kommt der Verkehr üblicherweise sofort zum Erliegen. Ein Phänomen hier: Zwei Schneeflocken und keiner fährt mehr über 15km/h…! Ich glaube für mich spielt der Vorteil eines echten Winterreifens unter solchen Bedingungen keine Rolle. Echtes Fahren findet dann eh kaum noch statt.
Im Rückblick kann ich mich in den letzten Jahren an kaum eine Winter-Situation erinnern in der ich mich im Vergleich zu den anderen Verkehrsteilnehmern am Limit des Grips oder der Kontrolle befunden habe. Ich erinnere mich aber an die alltägliche Situation bei um die 10°C und Trockenheit mit viel zu weichen Winterreifen durch Kurven zu schwimmen. Das will ich nicht mehr.
Zur Info: Die letzten Jahre bin ich mit Golf R und Michelin oder Conti Winterreifen in 18“ unterwegs gewesen.
Was haltet Ihr von dem Vorhaben Ganzjahres- statt Winterreifen?
Beste Frühlings-Grüße aus Hamburch,
Tadzio