Nach ein paar Wochen Standzeit hatte sich die schon vier Jahre alte Batterie meines ST soweit verabschiedet, dass das Öffnen der Türen und damit das Öffenen der Motorhaube und das Nachladen der Batterie nicht mehr möglich war.
Der manuelle Schlüssel funktioniert leider auch nicht, weil kein mechanisches Schloss mehr verbaut ist und dieser daher bei leerer Starterbatterie völlig nutzlos ist.
Weder mein Ford-Händler, noch der ADAC konnte mir eine zerstörungsfreie Lösung anbieten.
In meinem Wissen, dass der Anlasser aber immer mit dem Dauerplus der Batterie verbunden ist, weil eine Trennung zu teure Bauteile benötigen würde, war ich nicht bereit eine Scheibe einzuschlagen.
Ich habe also zur Lösung des Problems die linke Fahrzeugseite mit einem Wagenheber angehoben und geschaut, ob die Kontakte des Anlassers sichtbar sind. Sie waren es.
Der Anlasser hat drei Kontakte und nur einer davon führt die Restspannung der Batterie.
In meinem Fall waren das noch um die zwei Volt und daher gut von den anderen zwei Polen zu unterscheiden. Dort habe ich mit dem isolierten Greifer den Pluspol abgeriffen und die Masse am Motorblock. So wollte ich die Batterie soweit aufzuladen, dass ich die Türen per Schlüssel wieder entriegeln kann.
Da ich allerdings nicht wusste, welche Bauteile eventuell durch mein Laden Schaden nehmen können, habe ich es erst mit einem schwachen 600mA Ladegerät versucht. Der Ladedruck war jedoch nicht groß genug, um die defekten Batteriezellen zum Aufbau einer Spannung zu bewegen. Bei ca. 4Volt nahm die Spannung nicht mehr zu.
Also habe ich mein Labornetzteil angeschlossen und wiederholt, was ich schon öffters zur kurzfristigen Reaktivierung eines toten Blei-Akkus erfolgreich getätigt hatte.
Die Spannung habe ich auf 14,8 Volt eingestellt und den maximalen Strom auf 2,5A begrenzt. Erstmal für ein paar Sekunden und dann für ne halbe Minute das Netzteil eingeschaltet und den Spannungsverlauf der Batterie beobachtet.
Die Spannung stieg immer weiter an, bis mehr als 12 Volt erreicht wurden. Das hatte bei mir ca. 40-50 Versuche benötigt.
Nach 5 Minuten der darauf folgenden Dauerladung mit den o.g. 2,5A habe ich die Türen entriegeln, die Motorhaube öffnen und die Batterie austauschen können.
Wahrscheinlich kann man auch direkt mit Dauerspannung (ohne An- und Ausschalten des Netzteils) und mehr Ampere die Batterie zum Arbeiten bewegen, aber aus Unwissenheit der echten Stromwege bei KfZ-Elektronik, habe ich mich unterhalb üblicher Sicherungswerte bewegt.
Wer also ein wenig Werkzeug und einen sicheren Wagenheber zu Hause hat, kann so die Problematik mit der toten Batterie zerstörungsfrei lösen.